Hekate ist gleichzeitig eine Mondgöttin, eine Unterweltgöttin und eine Göttin der Magie.
Sie stammt aus Vorolympischer Zeit, ihr Ursprung liegt in Thrakien, aber wie auch viele andere vorzeitliche Göttheiten wurde sie sie in das klassische Griechische Pantheon aufgebommen; so nahm sie im Krieg der Olymper gegen die Giganten teil und da sie eine Tochter der Titanen Perses und Asteria (beide Symbole des leuchtende Lichtes) war, wurde ihr später die Elternschaft von Zeus und Hera nachgesagt. Sie soll außerdem eine der vielen Geliebten des Hermes gewesen sein.

Der Olymp jedoch, war niemals ihre Heimat. Sie weilte in der Unterwelt zusammen mit Hades und Persephone und den niederen Gottheiten Thanatos (Tod), Hypnos (Schlaf) und Morpheus (Träume). Aber genau wie Persephone hatte sie auch andernorts Macht; während Persephone, Tochter und andere Hälfte der Kornmutter, die Erde jeden Frühling fruchtbar werden ließ, hielt Hekate Hof am nächtlichen Himmel und war auf der Erde eine Beschützerin der Herden und Seemänner- und natürlich der Hexen.

Während Persephone, so gesagt die lichte Verbindung zwischen der Unterwelt und der Erde war, so war Hekate die dunkle Verbindung. Einer der angeblichen Eingänge in das Land der Schatten war der See Averna in Campanien; die Hügel darum waren voll von Bämen, die Hekate geheiligt waren und durchzogen von Höhlen durch die manche die Seelen der Toten beschworen. Die in der Nacht rufende Eule war ihr Bote, und die dunkle Eibe und die Weide waren ihre Bäume.

Von allen griechischen Göttinnen, war sie die eindeutigste Dreifache. Sie war zu gleicher Zeit der dreiphasige Mond und im speziellen seine dunkle Phase; für die Römer „Diana Triformis“ bestehend aus Diana, Proserpina und Hekate (In olympischen Begriffen: Artemis, Persephone und Hekate).

Sie wurde als drei Frauen dargestellt oder als eine Frau mit drei Tierköpfen – von Pferd, Hund und Bär, oder manchmal auch von drei Hunden.
Hunde wurden hauptsächlich mit ihr asoziiert (vielleicht wegen ihrer gewohnheit den Mond anzuheulen oder wegen ihrer Fähigkeit den Weg zu finden). Manchmal würde sie als läufige Hündin dargestellt, und sie stand zusammen mit herne aus dem Norden in dem Ruf die „Wilde Jagd“ der geisterhaften Hunde durch die Nacht zu führen.

Sie war, für Griechen und Römer, besonders die Göttin der Kreuzwege, wo der Reisende drei Entscheidungen gegenüber steht. Ihre Statuen standen dort und Opferspeisen wurden dort in der Tiefe der Nacht jeden Vollmond eingenommen.

Sie spukte auch auf Friedhöfen und an Schauplätzen von Verbrechen – als eine Göttin der Wiedergutmachung und Läuterung.

Hekate ist die dunkle Mutter, im positiven und negativen Sinne. Sie kann Dämonen entsenden um die Träume der Menschen heimzusuchen; sie kann sie in den Wahnsinn treiben, wenn sie nicht gut genug vorbereitet sind sich mit ihr einzulassen; aber denen, die sie wirklich willkommen heißen, gibt sie kreative Inspiration. Sie ist Hekate Antea, die Senderin der nächtlichen Visionen, und, typisch für Mondgöttinen, hat sie einen Sohn – Museos, die männliche Muse.

Ihr Symbol ist die Fackel, denn die Dunkle Mutter, hält auch das Licht, welches das Unbewusste erhellt und seine Schätze offenbart.

Shakespeare wusste wie gewöhnlich wovon ersprach, als er für seine Hexengottheit nicht Satan, so wie die damaligen Autöritäten beharrten, wählte, sondern die Dunkle Göttin, deren paradoxe Funktion es war, die Dunkelheit zu durchdringen, visionen zu geben, die Vergangenheit zurück zu bringen, die gegenwart zu erleuchten und Warnungen oder Versprechen für die Zukunft auszusprechen – die Göttin der Mondbeschienenen Kreuzwege, Hekate mit den drei Gesichtern.