Wie die Tatsache, dass nicht nur einige Städte in Frankreich, daFrunter Lyon (ehemals Lugh[u]dunum), sondern auch in Holland und Polen nach ihm benannt wurden, deutlich zeigt, war Lugh einer der bedeutendsten Götter der Kelten. Er war der Gott der Handwerker und wurde sowohl bei den Festlandkelten als auch bei den Inselkelten verehrt. Er ist der Schutzpatron der Begabten und der Dichter. Stell dir diesen Gott als Krieger in goldener Rüstung vor, bewaffnet mit einem Lichtspeer. Angerufen wird er als Beschützer zu Zeiten der Not.

Seine Funktionen lassen einen magisch-kriegerischen Aspekt erkennen; sein Heil lässt er nicht nur den Kriegern, sondern auch den Dichtern und Zauberern zukommen. Als Tier ist ihm der Rabe verbunden. Unter den gallischen Göttern nimmt er eine dominierende Stellung ein; sein Name wird verschieden erklärt, wahrscheinlich bedeutet er "der Leuchtende", "der Lichte" und ist wurzelverwandt mit griechisch leukos (»weiß«) und lateinisch lux (Licht). Manches spricht dafür, dass er dieselbe Gottheit ist, die Caesar als (gallischen) Mercurius bezeichnet hat. In der irischen Überlieferung wird Lugh auch Lamfada (»mit der langen Hand«) genannt; man wollte darin - in Art der naturmythologischen Spekulation - die Strahlen der Sonne erkennen ähnlich wie in seinem Speer den Blitz. Der irische Beiname Samildanach (»der Alleskönner«) lässt ihn als Meister des Handwerks und der Künste erscheinen. In althispanischen Inschriften findet sich der Gott unter dem Namen Lugones oder Lugui.

Enkel des dämonischen Riesen Balor, eines der Hauptfeinde der Tuatha Dé Danann, arbeitete sich Lugh, mit viel Durchsetzungskraft und vor allem, indem er sich eine große Zahl an Fertigkeiten aneignete, langsam, aber beharrlich nach oben. Als er nämlich noch ein kleiner Niemand war, machte er sich eines Tages auf zur Burg des Nuadu der mit den anderen großen Göttern der Tuatha Dé Danann gerade ein rauschendes Fest feierte — obwohl die Fomorier, zu denen auch Lugs Großvater gehörte, zum Kampf gegen sie rüsteten.

Lugh klopfte also an die Tür und begehrte mit Hinweis auf seinen Stammbaum und seine Abkunft, vorgelassen zu werden. Der Pförtner, der Anweisung hatte, niemandem Zutritt zu gewähren, außer er verstehe sich auf eine Kunst, die sonst noch keiner unter den Göttern beherrsche, wollte nicht wissen, wer er sei, sondern was er denn könne. Schreiner, sei er, sagte Lugh. Der Türhüter schüttelte den Kopf und erklärte, so einen hätten sie schon. Nun zählte Lugh nacheinander alle Berufe auf, in denen er bestens bewandert war: Schmied, Krieger, Dichter, Zauberer, Harfenspieler, Arzt, Mundschenk, Geschichtsgelehrter und nicht zuletzt "starker Mann". Ein wenig beeindruckt war der Pförtner angesichts solcher Vielseitigkeit denn doch, auch wenn jede einzelne genannte Kunst bereits durch den einen oder anderen Gott vertreten war. Als Lugh ihn also ein wenig entnervt aufforderte, Nuadu zu fragen, ob einer unter ihnen sei, der wie er mit allen diesen Fähigkeiten begabt sei, tat der Pförtner wie geheißen.

Nuadu wusste Qualität durchaus zu schätzen, prüfte aber den Neuankömmling zunächst einmal im Schachspiel. Als er sich auch darin als überlegener Meister erwies, ließ Nuadu ihn in die Halle eintreten, woraufhin Lugh, nicht eben bescheiden, sich unverzüglich auf dem »Sitz des Weisen« niederließ. Schließlich kennt er sich ja in allen Künsten aus. Die anderen Götter betrachteten den Neuzugang zunächst mit Misstrauen, und um ihn zu testen, warf ihm einer von ihnen einen riesigen Felsblock quer durch den Raum zu. Lugh fing ihn auf, besserte einige schadhafte Stellen so aus, dass man hinterher nichts mehr sah, und schleuderte ihn dann zurück. Anschließend bezauberte er die versammelten Festgäste durch sein einmaliges Harfenspiel — und zwar so sehr, dass sie erst alle zusammen lachten, dann weinten und schließlich zwölf Stunden am Stück schliefen.

Damit hatte sich Lugh den höchsten Platz unter den Göttern erworben, denn selbst Nuadu war von ihm so beeindruckt, dass er ihm seinen Thron räumte und ihm dreizehn Tage lange stehend seine Reverenz erwies.
Die Tuatha Dé Danann waren von ihrem neuen Chef so eingenommen, dass sie ihn aus Sorge um sein kostbares Leben auf keinen Fall an der bevorstehenden Schlacht mit den Fomoriern teilnehmen lassen wollten und zu seinem Schutz neun Bewacher abstellten. Lugh jedoch entwischte seinen Bodyguards und begab sich schnurstracks an die Front. Dann wandte er, bevor die beiden Heere aufeinander prallten, eine seiner vielen Künste an: die Magie. Ein Auge geschlossen, hüpfte er auf einem Bein um seine Mannen herum und murmelte dabei wirkmächtige Zaubersprüche.

Anschließend bewies er seine Treue zu den Göttern auf noch tatkräftigere Weise, indem er gegen seinen eigenen Großvater vorging:
Balor, den Anführer der Fomorier. Dieser hatte ein einziges Auge, das zudem mit sieben Lidern verschlossen war; wenn er sie alle öffnete, entstand eine Glut, die alles ringsum vernichtete. Lugh stellte sich also hin und ließ eine Schmährede vom Stapel, die Balor derart reizte, dass er schließlich das Lästermaul zu sehen verlangte. Etliche starke Krieger waren nötig, um ihm die verschiedenen Lidschichten aufzureißen. Als auch die siebente offen war, schleuderte Lugh einen Stein mit solcher Wucht mitten ins Feuerauge, dass er hinten aus dem Kopf wieder ausfuhr, worauf sämtliche Fomorier das Hasenpanier ergriffen.

Damit war die Schlacht entschieden. Die flüchtigen Riesen wurden verfolgt und fast bis auf den letzten Mann niedergemacht; verschont wurde lediglich deren Hofbarde, da Lugh sich als Schutzpatron dieser Berufsgruppe fühlte. Dafür bedang er sich allerdings aus, dass es ihm vergönnt sein sollte, die Fomorier bis zum Jüngsten Tag von Irlands heiligem Boden fernzuhalten.

Caesar berichtet, dass die Druiden an Reinkarnation glaubten und daher den Tod nicht sehr fürchteten. In ihrer Mythologie gab es keine Ungeheuer oder Dämonen und die Idee des Bösen war ihnen weitgehend fremd. Das Konzept der Sünde und Bestrafung kannten sie nicht, und sie glaubten, dass sie nach dem Tod ins Sommerland eingingen, um dort bis zur Wiedergeburt erneuert zu werden. Ihr Pantheon bestand aus einer Mischung älterer und jüngerer Gottheiten. Das Konzept des Gehörnten Gottes und der Dreifachen Göttin war allgemein verbreitet, ebenso wie das eines solaren Gottes. Die Namen der keltischen Göttinnen und Götter variierten von Gegend zu Gegend, besonders verbreitet aber waren Bel und Lugh, von denen Bel mit der Sonne und Lugh mit dem Licht assoziiert wurde - Namen, die im Wicca in den Bezeichnungen der Jahreszeitenfeste überlebt haben. Zu Lughnasadh, dem Fest des Lichtgottes Lugh, scheint es ein Dankfest für die Fruchtbarkeit der Tiere und für ein ausreichendes Maß an Vorräten für den Winter gegeben zu haben.

Ein Gott, der überall verehrt wurde, ist Belenos, der in Namen und Wesen mit Baldur vergleichbar ist: ein Gott von Licht und Reinheit, dem das Fest Beltaine geweiht ist. Die Griechen verehrten ihn als "hyperboräischen" Apollon, dessen legendären Rundtempel sie mit Stonehenge identifizierten. Ogmios ist ein druidischer Gott der Redekunst und Rechtsprechung, den die Gallier mit Ketten darstellten, die aus seiner Zunge wachsen. An ihnen führt er die Menschen – ein Symbol für die bindende Kraft des Wortes. Druiden und Handwerker verehrten Lugh, der sowohl magische Kräfte als auch "profane" Kunstfertigkeit besitzt, ein strahlender Held und Anführer der Tuatha Dé Danann, Poet und Schuhmacher ist. Als Magier und Künstler ist Lugh ein druidischer Gott, der an Odin erinnert, seine unmagisch-trickreiche Handwerkskunst passt eher zu Loki, dem Blutsbruder Odins, der vielleicht seinen Namen von Lugh hat.
Die Sage berichtet, das Lugh ein stattlicher Mann war mit goldenen Locken. Er war der Vater des irischen Sagenhelden Cuchulain. Lugh galt als Erfinder des Ball- und Brettspiels, aber auch der Heilkunst. Er war ein perfekter Heiler und Held. Lugh hatte nur einen Feind und der hieß Bres.

Lugudunum, das heutige Lyon, gilt in seinem Ursprung, als die dem Gott Lugh geweihte Stadt. Bei ihrer Stiftung sollen Raben vom Himmel herabgeflogen sein. Die Forschung kennt im keltischen Gebiet insgesamt 15 Orte dieses Namens. In Irland wurde sein Vater als Cian, ein Sohn des Heilgottes Dian Cecht genannt; als seine Mutter Ethniu aus dem Geschlecht der Fomore. Doch wurde er auch unter den Kindern der Göttermutter Dana erwähnt. Genährt und erzogen wurde er von der Amme Tailitu. Sein Name Lugh Samildanach weist ihn als Herrn der Künste des Handwerks aus. Er war ein schöner starker Jüngling, der einen unfehlbar, treffenden, magischen Wurfspeer und eine Steinschleuder besaß. Es heißt er sei nach Tara zu dem Gott-König Nuada gekommen und habe ihm nacheinander seine verschiedenen Kunstfertigkeiten als Magier, Krieger, Arzt und Schmied usw. angeboten. Sei aber abgewiesen worden, weil für all diese Tätigkeiten genug Leute zur Verfügung standen. Da ließ Lugh Nuada fragen, ob er denn nicht einen Mann gebrauchen könnte, der das nicht alles gleichzeitig beherrschte. Da nahm ihn Dunada an seinem Hofe auf. Fortan wurde Lugh bewacht, weil sein Leben kostbar war. Er organisierte die Vorbereitung zur zweiten Schlacht von Mag Tured, durfte aber nicht mitkämpfen. Doch begab er sich heimlich auf das Schlachtfeld, umschritt auf einem Fuße hinkend und ein Auge zuhaltend, unter dem Gesang von Zauberliedern das Herr der Tuatha De Danann und half ihnen durch seine Magie zum Siege. Mit seiner Schleuder zielte er so gewaltig gegen das Auge de Riesen Balor, das der Stein durch dessen Kopf hindurchflog und der Riese tot hinfiel, dies war das Signal zur Flucht für die Fomore. Er war der Herr aller Künste und vereinigte ebenso wie Dagda alle 3 Klassen in sich, deshalb war er auch anderen Göttern übergeordnet. Er stammte einerseits von den Tuatha De Danann (einem Göttervolk) und andererseits von den Formore (Kräften des Chaos) ab, deshalb vereinigte er die Kräfte des Chaos und der Ordnung in sich. Folglich war seine Aufgabe auch, die starke soziale und spirituelle Macht mit der instinktiven, triebhaften und chaotischen zu vereinigen. Sein Name bedeutet "Licht, Helle" und seine Attribute sind der Rabe und die Lanze, ein Licht- und Todessymbol, das genauso ambivalent wie Lugh selbst war. Einer Sage nach wurde eines der 4 großen Feste, Lugnasadh am 1.August, von Lugh selbst zu Ehren seiner Amme und Ziehmutter Tailtiu eingerichtet.

Die Farrars ziehen in Erwägung, dass sein Name die selben Wurzeln wie das lateinische lux = Licht haben könnte. Er wird mit Baal/ Baldur/Balor gleichgestellt, allerdings als eine spätere Form. Im Lied Lughnasadh Dance von Gwydion Panderwynn kann dies sehr gut beobachtet werden. Lugh war in den irischen Legenden ein Anführer der Tuatha Dé Danann und steht als der Träger der Lanze für das Element Feuer. Lugh wurde bald mit Luzifer (der ebenfalls der Lichtbringer bedeutet) in Verbindung gebracht. So wurde auch Lughnasad zum Tag des Falls Luzifers. Wahrscheinlich sind auch deshalb dem heiligen Michael (Bezwinger Luzifers) gewidmete Kirchen auf alten Heiligplätzen des Lugh zu finden. Man kann es aber auch so interpretieren, dass der Erzengel Michael dem Lichtgott Lugh entspricht. Einige Quellen betrachten Michael auch als eine neuere Form des Luzifers. Lugh ist auch als Llew bekannt, sein walisischer Name. Lughnasadh sind die Gedenkfeier des Lugh, allerdings stirbt der Gott erst "wirklich" an Mabon, der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche - was manchmal zu Verwirrungen führt. In manchen Mythen wird seiner Stiefmutter Taltiu gedacht und Lugh hält das Fest. Manchmal findet man auch den Namen Taltiu-Spiele dafür. Lugh wird mit dem ersten schneiden der Ähren gejagt, hüpft von Ähre zu Ähre und versteckt sich schließlich in der letzten Ähre. Er ist noch nicht tot, doch bereitet sich aufs sterben vor. Lugh ist ebenfalls der Meister aller Künste und eng mit Handwerks und Künstlerwettbewerben verbunden.

Lugh's Fest

Das Korn zu ernten ist's nun Zeit,
es Heim zu bringen sind wir bereit,
zu bitten um der Mühen Lohn,
rufen wir an Danu's Sohn.

Der Gott beginnt herab zu steigen,
es beginnen des Herbstes Elfenreigen,
die Kraft der Mutter nun erwacht,
herrschen wird bald die Schönheit der Nacht.

Lasst uns danken für der Götter Segen,
für ihren Schutz auf uns'ren Wegen,
für ihre Liebe uns beschieden,
und bitten um der Menschheit Frieden.

Freunde, lasst uns tanzen, lachen, singen,
über frisch gemähte Felder springen,
lasst uns jauchzen voller Wonne,
und rufen an den Gott der Sonne.